Rolex hat im Grunde genommen von klein auf keine richtigen Regeln kennengelernt und konnte tun, was er wollte. Grundkommandos kennt er zwar, aber stellt seine Ohren gerne auf Durchzug. Konsequenzen? Kennt er nicht. Es gab viele Kommunikationsschwierigkeiten mit seiner Familie, weshalb Rolex zu einem selbständigen Rüden herangewachsen ist, der die Menschen nicht ernst nimmt und ihnen auch nicht richtig vertraut.
Im Tierheim ist Rolex schnell aufgetaut und hat sich eng an seine Bezugspersonen gebunden. Er kuschelt gerne, ist charmant, lebhaft und verspielt. Ein kleiner Abenteurer, der sich gerne selbstbewusst gibt und die Kontrolle über sein Umfeld behalten möchte, der im Inneren aber eigentlich überfordert und unsicher ist mit all dieser Verantwortung. Rolex neigt dazu, die Menschen zu „nutzen“ und macht alles mit solange es ihm gefällt oder es sich für ihn lohnt. Wenn es nicht nach seinen Regeln geht, dann versucht er durch Anspringen oder Abschnappen die Menschen zu „verwarnen“. Besonders die Fellpflege ist aktuell noch ein großes Problemthema, da es nie mit ihm geübt wurde. Auf den Spaziergängen, die er sehr liebt, ist er noch recht autark unterwegs, beschäftigt sich mit Schnüffeln, markieren und der Umwelt, reagiert jedoch kaum auf Ansprache. Von Leinenführigkeit und Orientierung am Menschen hört er nun zum ersten Mal, lässt sich aber durchaus darauf ein.
Mit netten Hündinnen ist der Rüde durchaus verträglich, Rüden sieht er eher als Konkurrenten.
Der wirklich charmante und liebenswerte kleine Kerl lernt nun, dass es sich lohnt, mit Menschen zusammenzuarbeiten und wird mit liebevoller Konsequenz an Grundkommandos, Regeln und Körperpflege herangeführt. Seine neuen Menschen sollten bereits Hundeerfahrung mitbringen und müssen bereit sein, ernsthaft mit dem Hund zu arbeiten und sich auch mit dessen Bedürfnissen und der Körpersprache des Hundes auseinandersetzen. Rolex muss erzieherisch nochmal in die Grundschule und alles ganz neu erlernen.